englischThe thesis analyses the joint and several liability of parent and subsidiary companies with respect to infringements of EU competition law. The European Commission in enforcing EU cartel laws can and frequently does impute the illegal conduct of a subsidiary to its parent company and imposes joint cartel fines against both. The prevailing legal analysis regarding piercing this corporate veil is also reviewed under principles of due process of law. Furthermore, relevant German and European judicial decisions from appellate courts concerning the subsequent recourse between the parent and its subsidiary are examined. This recourse is of particular significance for enterprises with respect to successor in interest considerations. Finally, the divergent judicial opinions concerning such recourse and the internal criteria for allocating liability between the parties are discussed.
Vor dem Hintergrund einer möglichst effektiven und effizienten Kartellverfolgung sanktioniert die Europäische Kommission als EU-Wettbewerbsbehörde nicht nur die unmittelbar kartellrechtswidrig agierende Tochter-, sondern auch die übergeordnete Muttergesellschaft mit einem gesamtschuldnerischen Bußgeld. Diese Entscheidungspraxis wirft umfangreiche Fragen auf: Auf welcher rechtlichen Grundlage geschieht dies? Werden die notwendigen rechtsstaatlichen Grundsätze eingehalten? Was folgt letztlich aus der gesamtschuldnerischen Haftungsanordnung?
Diese Frage führt unmittelbar zu der Problematik des Gesamtschuldnerausgleichs zwischen den Gesellschaften. Gibt es für diesen eine Rechtsgrundlage – wenn ja, welche? Welches Organ ist für die Bestimmung des Innenverhältnisses zuständig? Welche Kriterien sind anzuwenden? Die hierzu vertretenen Auffassungen der deutschen und europäischen Gerichte werden umfassend diskutiert und es wird ein eigener praxistauglicher Lösungsvorschlag präsentiert.