englisch60 years after the signing of the Geneva Conventions, civilians still represent the vast majority of victims in armed conflicts. This is particularly the case in asymmetrical conflicts in which non-state armed groups are involved. This book analyzes under which conditions armed groups are willing to respect humanitarian norms. Although the debates on new wars have drawn attention to non-state armed groups, a systematic analysis of the norm acceptance by armed groups is still missing. In order to fill this gap, the book applies insights from norm diffusion literature to armed groups.
Two in-depth case studies on the LTTE in Sri Lanka and the SPLM/A in South Sudan illustrate that recognition by the international community is an important incentive for armed groups to respect humanitarian norms. These results contradict common wisdom that the only means of dealing with armed groups is criminalization. The study is based on 58 on-site interviews, some of them conducted with former rebels.
In innerstaatlichen Konflikten sind Zivilisten zwar prinzipiell durch Bestimmungen des humanitären Völkerrechts geschützt. In der Praxis ist ein solcher Schutz aber nur unzureichend gewährleistet – gerade auch, weil zunehmend nichtstaatliche Akteure am Konfliktgeschehen teilnehmen. Wie aber nichtstaatliche Gewaltakteure von der Notwendigkeit überzeugt werden können, humanitäre Standards einzuhalten, war lange Zeit unklar.
Anhand von zwei detaillierten Fallstudien, der LTTE in Sri Lanka und der SPLM/A im Südsudan, zeigt diese Studie, dass bewaffnete Akteure dann bereit sind, sich zu humanitären Normen (wie dem Verbot von Landminen) zu bekennen, wenn sie sich davon Anerkennung durch die transnationale Gemeinschaft versprechen. Diese Ergebnisse widersprechen der weit verbreiteten Annahme, nur eine Kriminalisierung nichtstaatlicher Gewaltakteure helfe im Umgang mit diesen. Die Studie stützt sich dabei auf 58 Experteninterviews, die u.a. vor Ort mit ehemaligen Rebellen durchgeführt wurden.