englischGermany, since1945, has developed a strong tradition of respecting European integration as an uncontroversial subject that has to be supported unanimously. At times, it was an enforced consensus, but always a consensus. This tradition has been shattered by the crisis of the European Currency Union. The crisis has taught us that dissent on European issues is legitimate and may well be unavoidable. There is no obvious answer to all the questions posed by the present condition of the European Union. Germany, therefore, needs a new intellectual culture of frankness in discussing theses questions. The articles in this volume should be read as an effort to promote the fresh debate that is now necessary. Most of them have a common focus: How can the substance of democracy be preserved in a process of integrating almost 30 nation states into a larger and very complex political system?
Weil das Projekt der Einigung Europas fraglos historischen Rang hat, war man jedenfalls in Deutschland über Jahrzehnte der Auffassung, es dürfe darüber nicht gestritten werden. Das Beinahe-Scheitern der Währungsunion hat gezeigt, dass das dem Projekt nicht gut bekommen ist. Wir wissen nun, dass das schlichte „Immer enger“ der europäischen Vertragsrhetorik kein verlässlicher Wegweiser ist. Die Frage, wie es weitergehen solle mit dem europäischen Projekt, muss von nun an ohne Konsenszwänge diskutiert werden.
Die unter dem Titel „Wohin des Wegs, Europa?“ versammelten Beiträge sind als Impulse zu einer Debatte gedacht, die das Thema Europa offener, unbefangener, nachdenklicher angeht, als das in der Vergangenheit üblich war. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob und wie das fortschreitende Integrationsprojekt und die Bewahrung substanzieller Demokratie miteinander vereinbar gemacht werden können.
