Saechtig
Rekonstruktionsversuche
ISBN 978-3-487-15937-9
englischOn November 9, 1989, the peaceful revolution in the GDR led to the fall of the Berlin Wall and paved the way for German unity. Even though the once divided Germany has grown together in many ways, there are still areas whose reappraisal is still in its infancy. These include the scholarly examination of the individual disciplines of East German history, including East German German studies. The present study focuses on a subfield of East German German studies, namely its perception of and research methods for GDR literature itself. The starting point is the 1970s, when the first major publications on this field emerged in the GDR. Of particular interest is the view "behind the scenes" and "between the lines": What were the concerns of the Germanists from the GDR, what peculiarities characterized their scholarly work, what is their retrospective view of their publications today? In the form of conversations with contemporary witnesses about their texts and on the basis of materials made available by them for the first time, the specialist history of East German German studies on GDR literature since the 1970s is "reconstructed", whereby the works of East German Germanists produced in more recent times are also included. In the process, new subject areas are opened up that have not been considered until now.
Am 9. November 1989 führte die friedliche Revolution in der DDR zum Fall der Berliner Mauer und ebnete den Weg für die deutsche Einheit. Auch wenn das einst geteilte Deutschland in vielerlei Hinsicht heute erfreulich zusammengewachsen ist, existieren weiterhin Bereiche, deren Aufarbeitung noch am Anfang steht. Hierzu zählt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den einzelnen Disziplinen ostdeutscher Fachgeschichte, so auch der ostdeutschen Germanistik. Die vorliegende Studie konzentriert sich auf ein Teilgebiet der ostdeutschen Germanistik, nämlich auf deren Wahrnehmung und Untersuchungsmethoden der DDR-Literatur selbst. Ausgangspunkt sind die 1970er Jahre, in denen die ersten größeren Publikationen zu diesem Gebiet in der DDR entstanden. Von Interesse ist dabei vor allem der Blick „hinter die Kulissen“ und „zwischen die Zeilen“: Welche Anliegen verfolgten die Germanisten aus der DDR, welche Besonderheiten kennzeichnen ihr wissenschaftliches Arbeiten, wie fällt ihre retrospektive Betrachtung heute zu ihren Veröffentlichungen aus? In Form des Gesprächs mit Zeitzeugen über ihre Texte und anhand von ihnen erstmalig zur Verfügung gestellter Materialien wird die Fachgeschichte der ostdeutschen Germanistik zur DDR-Literatur seit den 1970er Jahren „rekonstruiert“, wobei auch die in neuerer Zeit entstandenen Arbeiten ostdeutscher Germanisten einbezogen werden. Dabei erschließen sich neue, bis heute unberücksichtigte Themengebiete.