Der Autor widmet sich der geographischen und sozialen Mobilität in Vorpommern anhand dreier Dörfer, die sich über Jahrhunderte im Besitz der Universität Greifswald befanden. Dabei wird deutlich, dass systematische obrigkeitliche Versuche, die Untertanen an die Scholle zu binden, meist scheiterten. Die Leibeigenschaft trug dort zudem bisweilen Züge einer frühen Form des Wohlfahrtsstaates. Als sie abgeschafft wurde, änderte sich an den Pachtverhältnissen zunächst wenig. Mit der Zeit wurden die Bauernhöfe aber erweitert und erreichten bald den Umfang von Großbetrieben. Einzelne Bauern wurden zu Rittergutsbesitzern, andere wanderten in die Städte und das Ausland, was ins Bildungsbürgertum führte.
englischThe author focuses on the geographical and social mobility in Western Pomerania using the example of three villages that were owned by the University of Greifswald for centuries. It becomes clear that systematic attempts by the authorities to bind the subjects to serfdom usually failed. Serfdom sometimes even bore the characteristics of an early form of welfare state. When it was abolished, little changed in the tenure system at first. Over time, farms expanded and reached the scale of large estates. Now, peasants benefited and sometimes even became owners of noble manors. The migration to cities and abroad then led to the educated bourgeoisie.