Die Frage, ob der Verwender inhaltlich unwirksamer AGB von Mitbewerbern auf der Grundlage des UWG auf Unterlassung in Anspruch genommen werden kann, ist umstritten und höchstrichterlich noch nicht entschieden. Aufgrund divergierender obergerichtlicher Rechtsprechung existiert keine bundeseinheitliche Handhabe dieser Frage.
Die vorliegende Arbeit analysiert und bewertet die herrschenden Lösungsansätze und Argumentationsmuster. Prüfungsmaßstab ist dabei in erster Linie §§ 3, 4 Nr. 11 UWG, der sog. Rechtsbruchtatbestand. Im Kern der Arbeit geht es um die Frage, ob die Vorschriften der §§ 307 bis 309 BGB von ihrer Natur her auch dazu bestimmt sind, i.S.v. § 4 Nr. 11 UWG das Marktverhalten im Interesse der Marktteilnehmer zu regeln. Dies ist zu bejahen, da die Vorschritten zur AGB-rechtlichen Inhaltskontrolle aufgrund ihrer ökonomischen Ursachen und Wirkungen auch eine wettbewerbsbezogene Grundausrichtung aufweisen.
Diese durchaus überraschende Erkenntnis verdeutlicht, dass UWG und AGB-Recht erhebliche Gemeinsamkeiten aufweisen. Diese Frage wird deshalb zum Anlass genommen, auch auf das bisher wenig beleuchtete, allgemeine Verhältnis von UWG und dem Recht der AGB als Teil des Verbraucherschutzrechts einzugehen.
englischThe question whether the user of ineffective general terms and conditions may be sued by competitors on the grounds of the German Act Against Unfair Competition (UWG) is controversial. The BGH has yet to decide on this issue. This dissertation tries to analyse and assess the different approaches to this problem. The focus lies on §§ 3, 4 No. 11 UWG and the question whether the provisions of §§ 307 to 309 BGB intend to regulate the market behaviour in the interest of market participants. The answer is yes because these provisions, due to their economic causes and effects, also possess a basic orientation that is related to competition as such. This quite surprising finding illustrates that the law against unfair competition and the law of general terms and conditions have significant similarities. For this reason, the general relationship between these two fields of law will be analysed in detail as well.