Ein zentrales Defizit der derzeitigen Bereitstellung und Finanzierung der Bundesfernstraßen sind unzureichende bzw. nicht zeitgerecht erfolgende Kapazitätserweiterungsinvestitionen zur Engpassbeseitigung im Netz der Bundesautobahnen. Des Weiteren können eine zu kleinteilige Realisierung von Neu- und Ausbauvorhaben sowie Defizite beim Finanzmanagement beobachtet werden.
In diesem Buch werden auf Basis der Neuen Institutionenökonomik neben dem Status quo mögliche Reformmodelle für die Bereitstellung und Finanzierung der Bundesfernstraßen analysiert. Im Ergebnis sollte vor allem eine verstärkte poltische Selbstbindung innerhalb des haushaltsrechtlichen Rahmens erwogen werden. Zu diesem Zwecke sollte insbesondere eine überjährige Fixierung von Finanzmitteln zugunsten von prioritären (Ausbau-)Projekten bei den Bundesautobahnen sowie die Erhaltung und den Betrieb des bestehenden Netzes in Betracht gezogen werden. Dies könnte sowohl über eine rein gesetzliche Regelung als auch über eine „Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV)“ umgesetzt werden. Eine solche überjährige Finanzmittelfixierung könnte ferner mit einer Zweckbindung von Zahlungen der Straßennutzer verknüpft werden.
englischOne of the main shortcomings of the current system for the provision and funding of federal trunk roads in Germany is too low investments for capacity extension projects which would significantly reduce traffic bottlenecks. Furthermore, new built and extension projects of federal trunk roads are often realized only in bits and pieces. Moreover, there are shortfalls regarding the financial management.
In this book the current system and reform options for the provision and funding of German federal trunk roads are analyzed on the basis of new institutional economics. This book suggests stronger political self-commitments within the public sector. For this purpose funds for capacity extension projects with a high priority particularly on federal motorways, and the maintenance as well as the operation of the existing network should be fixed for more than a year (e.g. for five years). This approach could be realized by law or through a contract closed between the government and a public enterprise. In addition, the fixation of funds can be combined with the earmarking of road user payments.