Worauf begründet sich die Unterstützung oder Ablehnung der Europäischen Union durch die Bürger Mittel- und Osteuropas? Da die EU ein komplexes und insbesondere von der Lebenswelt neuer EU-Bürger weit entferntes politisches System darstellt, ist es unwahrscheinlich, dass eine Einschätzung dieses Systems alleine auf Einstellungen zur EU beruht.
Dieses Buch identifiziert und analysiert den Meinungsbildungsprozess, der bei mittel- und osteuropäischen EU-Bürgern zur Unterstützung oder Ablehnung der EU führt. Unter Berücksichtigung der traditionellen EU-Unterstützungsforschung sowie kognitionspsychologischer Erkenntnisse wird ein theoretisches Modell entwickelt, das anschließend anhand von Umfragedaten empirisch überprüft wird. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bürger Heuristiken nutzen, wenn sie die EU bewerten müssen - d.h., sie nutzen bereits vorhandene Einstellungen zum eigenen, ihnen besser vertrauten politischen System, dem Nationalstaat, um Einstellungen zur EU zu generieren.
englischWhy do citizens from Central and Eastern Europe support or reject the European Union? It is unlikely that general evaluations of the EU emerge solely from attitudes towards the EU. This is because the EU is a remote and complex political system, especially for citizens from new EU member states.
This book identifies and analyzes the opinion formation process that leads to support for or rejection of the EU by Central and Eastern European citizens. A theoretical model is developed on the basis of findings from research on EU support and cognitive psychology. This model is tested empirically using survey data. The results show that citizens use cognitive heuristics when they are asked to evaluate the EU. They rely on existent attitudes towards their own familiar political system, the nation-state, to form opinions about the EU.