Gewalt, Armut und Ignoranz dürfen als diejenigen Probleme gelten, zu deren Bekämpfung die Gesellschaft des Staates besonders bedarf. Doch die Muster der Arbeitsteilung zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor unterscheiden sich von Land zu Land, und sie unterliegen immer wieder Wandlungsprozessen. Diese Schrift widmet sich mittels sechs empirischer Studien ausgewählten, bislang von der Politikwissenschaft vernachlässigten Erscheinungsformen, Ursachen und Folgen solcher Variation und solchen Wandels auf sechs Politikfeldern: Asyl, Bevölkerungsschutz, Alterssicherung, Biodiversität, Bildung sowie Forschung und Entwicklung. Ein besonderer Fokus liegt in allen empirischen Einzelanalysen auf der absoluten und relativen Position Deutschlands. Gerade im Hinblick auf diesen Fall scheut die Schrift auch vor Reformempfehlungen nicht zurück. Im Ergebnis bleibt Skepsis gegenüber pauschalen Aussagen zur Problemlösungsfähigkeit des Staats wie des privaten Sektors, aber größere Zuversicht hinsichtlich bereichsspezifischer, ganz unterschiedlich akzentuierter Arbeitsteilungsarrangements.
englischViolence, poverty, and ignorance have been the three great scourges of humanity that led societies to establish and sustain states. Yet public and private contributions to the fight against them remain strikingly variable both across nations and over time. Frieder Wolf analyzes the determinants and consequences of this variation regarding six specific problems: asylum, civil protection, pensions, biodiversity, education, and R&D. Each comparative empirical study points a special focus on Germany and offers reform proposal regarding this case, especially its federal arrangements. All in all, skepticism prevails regarding all too sweeping stances on state-society relations in general, but greater optimism is due pertaining to distinct area-specific divisions of labour.