Die Arbeit bietet dem Leser einerseits tiefe und instruktive Einblicke in die empirischen Zusammenhänge der Zwangsheirat und andererseits eine hierauf gründende kritische Auseinandersetzung mit einem ganzen Strauß gesetzgeberischer Maßnahmen.
Sie beschäftigt sich zunächst mit einer Zusammenstellung und Auswertung der bisher gewonnenen empirischen Erkenntnisse zu dem Phänomen Zwangsheirat, die insbesondere dazu dienen, Ansatzpunkte für rechtliche Schutzmaßnahmen zu eruieren. In einem zweiten Schritt wird untersucht, ob die vom Gesetzgeber ergriffenen Maßnahmen tatsächlich geeignet sind, den erforderlichen Schutz zu gewährleisten und wo noch gesetzgeberischer Handlungsbedarf besteht. Im Zentrum steht dabei die Frage nach der Bedeutung und dem Beitrag des im Jahre 2011 eingeführten Straftatbestandes Zwangsheirat (§ 237 StGB) für den Opferschutz. Aber auch die vielgestaltige und komplizierte Verzahnung sozial-, aufenthalts-, familien-, und strafrechtlicher Fragen wird deutlich gemacht.
englischThe thesis offers deep and instructive insights into the empiric context of forced marriage and a critical discussion of a whole bunch of legislative measures from the area of the penal right, family right and stay right to reduce this phenomenon in Germany.
The work deals first with an arrangement and evaluation of the up to now won empiric knowledge to the phenomenon of forced marriage which serves in particular to investigate points of departure for juridical preventive measures. In the second step it is examined whether the measures taken by the legislator are really likely to guarantee the necessary protection and where still legislative need for action exists.
Besides, the main focus for the sacrificial protection is on the criminal pursuit of forced marriage. But also the variform and complicated dovetailing socially, stay, families, and criminal questions is made clear.