Das Recht der Patentierbarkeit landwirtschaftlicher Nutztiere stellt derzeit einen der umstrittensten Bereiche des Patentrechts dar. Die rechtlichen Rahmenbedingungen stehen im Spannungsfeld von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, (bio-)technologischen Fortentwicklungen sowie politischen und ethischen (Wert-)Vorstellungen. Insbesondere aus dem Agrarbereich sowie der Ethik und Religion wird Kritik am gegenwärtig bestehenden Rechtsrahmen und der Patenterteilungspraxis laut.
Im Rahmen der Untersuchung wird die geäußerte Kritik zunächst systematisiert und vor dem Hintergrund des geltenden Rechts und der entsprechenden Patenterteilungspraxis dezidiert analysiert. Dabei geht die Untersuchung insbesondere der Fragestellung nach, ob es dem Gesetzgeber de lege lata gelungen ist, die widerstreitenden Interessen in ein Verhältnis praktischer Konkordanz zu bringen. Zudem prüft die Untersuchung, ob die geäußerte Kritik de lege ferenda zur Entfaltung gelangen kann.
Dr. Sebastian Petrack wurde für seine Arbeit der Promotionspreis der Deutschen Gesellschaft für Agrarrecht verliehen.
englischPatentability of production animals in the fields of agriculture is one of the most heavily discussed area of patent law. The legal framework encounters an area of conflict consisting of natural scientific findings, ongoing (bio)technological developments as well as political and ethical (moral) concepts. In particular in the fields of agriculture as well as ethics and religion, the law currently applicable is being criticized.
Within this survey, such criticism is being systematically put in order and decidedly analyzed against the background of law currently applicable and the respective patent granting practice. In particular, within this survey it is being examined whether the legislator succeeds to provide a legal framework that is in compliance with the principle of concordance. Furthermore, it is examined within this survey, whether the criticism could develop its potential de lege ferenda.