Verstößt die Anforderung „sehr gute Deutschkenntnisse“ gegen das Diskriminierungsverbot wegen der „ethnischen Herkunft“? Die Autorin stellt die Rechtsprechung des BAG zu dieser Rechtsfrage auf den Prüfstand. Sie entwickelt alternativ zum gruppenbezogenen Ansatz ein Begriffsverständnis der „ethnischen Herkunft“ im Sinne der Richtlinie 2000/43/EG, das ethnische Zuschreibungen miteinbezieht. Das Werk berücksichtigt sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zum Linguizismus. Zudem grenzt es das Verbot der mittelbaren Diskriminierung von angemessenen Vorkehrungen sowie positiven Maßnahmen ab und zeigt auf, dass von Arbeitgebern zumutbare Abhilfemaßnahmen als mildere Mittel erwartet werden können.
englischDoes the requirement of "very good command of German" constitute discrimination on the grounds of "ethnic origin"? The author reviews the case law of the BAG on this legal question. As an alternative to the group-based approach, she develops a conceptual understanding of "ethnic origin" within the meaning of the Directive 2000/43/EC that includes ethnic ascriptions. The work considers social science findings on linguicism. In addition, it distinguishes the concept of indirect discrimination from reasonable accommodation as well as affirmative action and shows that reasonable adjustments can be expected from employers as mitigating means.