Die jüngere, sozialwissenschaftliche Forschung zur Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) geht davon aus, dass die mit der GSVP befassten administrativen EU-Strukturen eine über ihr formales Aufgabenportfolio deutlich hinausgehende Rolle bei der Ausgestaltung des Politikfelds einnehmen. Mit dieser Hypothese setzt sich das Buch auseinander.
Es untersucht mit Hilfe qualitativer Methoden, ob auch mit Blick auf die bislang aus Perspektive der theoriegeleiteten GSVP-Forschung unberücksichtigten Agenturen EU-Satellitenzentrum (EUSC) und Europäische Verteidigungsagentur (EDA) die suggerierten Sozialisierungs- und Verselbstständigungsprozesse nachvollziehbar sind. Dabei generiert die Studie nicht nur Erkenntnisse zur faktischen Rolle des EUSC und der EDA im Governance-System der GSVP, sondern leistet vor allem einen Beitrag zur Differenzierung und Fortentwicklung des GSVP-spezifischen Theoriekorpus.
englischA “second wave” of theoretically informed research on the EU’s Common Security and Defence Policy (CSDP) indicates that those administrative EU-bodies, that were created to support decision-making and implementation in the intergovernmental field of CSDP, perpetually exceed their formal tasks and manage to profoundly shape the policy field. This book looks into whether such phenomena can also be observed with regard to the – so far widely unexplored - agencies EU Satellite Centre (EUSC) and European Defence Agency (EDA), using qualitative methods to trace potential processes of socialization and autonomisation. Thus, this book contributes to uncovering of the factual functioning of the CSDP governance-system as well as to the advancement of the theoretically informed debate on CSDP.