Die rechtsmedizinischen Möglichkeiten zur Ermittlung des Täters haben sich in den letzten Jahren – vor allem im Bereich der DNA-Analyse – rasant fortentwickelt. Dies wirft etliche strafprozessuale und verfassungsrechtliche Fragen auf, beispielsweise nach der Zulässigkeit der Erstellung genetischer Phantombilder und dem Informationsgewinn einer Analyse des nicht-codierenden Bereichs der DNA.
Der Gesetzgeber hat den Handlungsbedarf in diesem Bereich erkannt; zumindest soll – so der Koalitionsvertrag für die 18. Legislaturperiode – die Verwertbarkeit sogenannter Beinahetreffer gesetzlich geregelt werden. Dies wird zum Anlass genommen, die lex lata unter Berücksichtigung neuer Forschungserkenntnisse einer Gesamtrevision zu unterziehen und einen Reformvorschlag für die §§ 81e-h StPO zu unterbreiten.
englischIn recent years forensic medicine has achieved enormous progress, especially in the field of forensic DNA-typing. This raises quite a few criminal procedural as well as constitutional questions: Is it legally admissible to produce genetic identikit pictures? Is it true that analyzing the non-coding DNA segments does not violate the general personality rights? German legislation has recognized the need for action; in the coalition agreement for the 18th legislation period it is planned to allow near familial matches in DNA-mass screenings according to § 81h StPO. The author takes this as an occasion to revise the lex lata considering the latest medical research findings and to propose a reform for §§ 81e-h StPO.