Wie kann ein psychisch Erkrankter eine Patientenverfügung für sich nutzbar machen? Diese Arbeit bietet Lösungsansätze für bestehende Rechtsunsicherheiten im Umgang mit einer psychiatrischen Patientenverfügung. Ihr praktischer Ertrag ist somit für Juristen, Betreuer, Ärzte und Betroffene hoch. Das Zusammenspiel der Patientenverfügung mit dem zivilrechtlichen Betreuungs-, Unterbringungs-, Zwangsbehandlungsrecht sowie mit dem dazugehörigen Verfahrensrecht wird aufgezeigt.
Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Untersuchung des Konfliktes, der entsteht, wenn der in der Vergangenheit in der Patientenverfügung festgehaltene freie Wille und der aktuelle krankheitsbedingt unfreie Wille auseinanderfallen. Zum großen Teil rechtliches Neuland betritt die Arbeit mit ihrer Analyse der möglichen antizipierten „Selbstbestimmung gegen sich selbst“ und ihrem Verhältnis zu dem die Zwangsbehandlung regelnden § 1906 Abs. 3 BGB, der sich in diesem Zusammenhang als unzureichendes Schutzkonzept erweist.
englischHow can mentally ill persons make use of an advance healthcare directive? This book offers solutions for legal uncertainties regarding the use and the implementation of psychiatric advance directives under German law. It provides advice for lawyers, doctors, custodians and those affected. The book analyses the interaction of advance directives and the German civil law on custodianship, involuntary commitment and coercive medical treatment as well as the corresponding procedural law.
The focus lies on the conflict that arises when a person, who is currently unable to give informed consent due to his mental illness, rejects treatment demanded by or requests treatment prohibited by his own advance directive. The book illustrates the possible legal use of the so-called “Ulysses Contract” – a legal agreement designed to override a present request by a person who is not able to give informed consent due to his illness.