Die sportliche Führung der DDR setzte gegenüber seinen häufig noch minderjährigen Athlet:innen gezielt und flächendeckend Dopingmittel ein, um mittels sportlicher Dominanz systemische Überlegenheit gegenüber „dem Westen“ zu demonstrieren. Insgesamt sollen etwa 8.000 bis 10.000 Athlet:innen in das staatliche Dopingprogramm einbezogen gewesen sein. Hochphase war hierbei der Zeitraum von 1974 bis 1989. Von den bundesdeutschen Gerichten wurde das DDR-„Zwangsdoping“ wie eine vorsätzliche Körperverletzung gewertet. Eine juristische Analyse nach Abschluss der Strafverfahren Anfang der 2000er Jahre hat bislang in der Rechtswissenschaft nur in Ansätzen stattgefunden. Die Verfasserin schließt mit ihrer Dissertation diese bisherige Forschungslücke.
englischThe sports leadership of the GDR methodically used Doping on its (mostly underage) athletes in order to demonstrate systemic superiority over "the West". Around 8,000 to 10,000 athletes are said to have been involved in the state doping program. The peak period in this respect was from 1974 to 1989. The federal German courts considered that Doping after the fall of the Iron Curtain as an intentional bodily harm. A legal analysis following the conclusion of the criminal proceedings in the early 2000s has so far only taken place in rudimentary form in jurisprudence. The author closes this research gap with her doctoral thesis.