Der Einsatz von Kreditderivaten ermöglicht es Gläubigern, in der Insolvenz ihres Schuldners losgelöst von wirtschaftlichen Risiken zu agieren – sie sind Gläubiger ohne Risiko. Damit wird ein grundlegendes Prinzip des Insolvenzrechts, nämlich der Gleichlauf von Haftung und Herrschaft, auf die Probe gestellt. Anders als in den USA ist das Phänomen in Deutschland bislang weitestgehend unbeachtet geblieben. Das Werk unternimmt erstmalig den Versuch, die durch risikoentleerte Gläubiger drohenden Gefahren aus Sicht des deutschen Insolvenzrechts systematisch zu untersuchen. Dazu analysiert der Autor die Funktionsweise der einschlägigen Kreditderivate und erörtert die Möglichkeiten, den erkannten Risiken sowohl de lege lata als auch de lege ferenda entgegenzuwirken. Dabei wird auch darauf eingegangen, dass insbesondere in Gestalt der absonderungsberechtigten Gläubiger bereits in der Insolvenzordnung selbst Gläubiger ohne Risiko angelegt sind, für die die gleichen Maßstäbe zu gelten haben.
englischCredit derivatives can be used by creditors to rid themselves of their debtor’s default risk and act without any economic exposure, thus becoming ‘empty creditors’. This challenges a fundamental principle of insolvency law: the synchronisation of economic and legal ownership. Unlike in the USA, this phenomenon has barely been noticed in Germany so far. This work is the first to attempt to systematically explore the risks posed by empty creditors from the perspective of German insolvency law. The author analyses the mechanisms of the relevant credit derivatives and discusses the legal ways to prevent the risks both de lege lata and de lege ferenda. This book also addresses the fact that the German Insolvency Code itself allows for empty creditors, in particular in the form of creditors with a right to separate satisfaction, which should be subject to the same standards.