Integration beherrscht nicht erst seit der sog. Flüchtlingskrise die öffentliche Debatte. Hierbei steht die Frage im Raum, wie die Integration einer sich kulturell zunehmend pluralisierenden Gesellschaft strukturiert werden kann und welche Rolle das Recht bei dieser Strukturierung spielen kann. Dabei reichen die Vorschläge innerhalb des staatsrechtswissenschaftlichen Diskurses von einer „deutschen Leitkultur“ bis hin zur Annahme eines ungeschriebenen Staatszieles „Integration“, wobei sich hierhinter wiederum ganz unterschiedliche Konzepte verbergen. Was sich diesbezüglich dem Grundgesetz normativ entnehmen lässt, bleibt dabei oft vage. In dieser Situation legt Matthias Wagner mit seiner Arbeit einen Vorschlag vor, wie aus einer Gesamtdeutung integrationsrelevanter Normen des Grundgesetzes ein Integrationskonzept und -auftrag gewonnen werden kann. Die aufgestellten Thesen werden und sollen zum Widerspruch herausfordern, versteht sich das Werk doch explizit als Diskussionsbeitrag.
englischIntegration has dominated public debate since long before the so-called refugee crisis. It is imperative to determine how the integration of an increasingly culturally pluralising society can be structured and what role the law can play in this process. Proposals within the jurisprudential discourse regarding state law range from a "German cultural identity" to the adoption of “integration” as an unwritten state objective, which conceals very different concepts. In this respect, German basic law often remains vague. In this situation, Matthias Wagner provides a proposal on how an integration concept and mission can be obtained from an overall interpretation of relevant legal norms of basic law. The theories put forward will and should provoke opposition since the work is explicitly intended as a contribution to the necessary discussion.