Weltweit gewinnt die Pfingstbewegung immer mehr Anhänger – so auch in Südafrika. Die vorliegende Studie untersucht die Einstellungen der Mitglieder der neuen Pfingstkirchen, von Charismatikern und Wiedergeborenen zu Gesellschaft, Wirtschaft und Politik im Post-Apartheid-Südafrika sowie ihre Religiosität, ihr religiöses Selbstverständnis und ihr soziales Engagement. Dazu wurden Interviews mit Kirchenführern, eine landesweite Repräsentativbefragung – um auch einen Vergleich mit Mitgliedern anderer Kirchen zu ermöglichen –, sowie eine zusätzliche Befragung mit identischen Fragen unter Mitgliedern einer prototypischen neuen charismatischen Kirche in Soweto durchgeführt. Geprägt durch die Erfahrungen der Apartheid zeigen sich die Mitglieder der neuen Pfingstkirchen in Südafrika als demokratischer und der politischen Führung kritischer eingestellt als in anderen Ländern. Oft übernehmen die neuen Pfingstkirchen staatliche Aufgaben, dienen als soziales und wirtschaftliches Netzwerk für ihre aufstiegsorientierten Mitglieder, sehen sich aber gleichzeitig stark in der sozialen Verantwortung. Sie können eine wichtige Rolle beim weiteren Versöhnungsprozess in Südafrika spielen.
englischWorldwide the Pentecostal Movement is attracting more and more followers. This study examines attitudes of members of the new Pentecostal Churches, of Charismatics and born-again Christians towards society, economics and politics in post-Apartheid South Africa as well as their religiosity, their religious self-perception and their social engagement. It involved conducting interviews with church leaders as well as a country-wide representative survey to enable comparison with members of other churches. An additional survey with the same questionnaire was carried out among members of a prototype, new charismatic church in Soweto. As a result of their experiences in the Apartheid era members of the new Pentecostal Churches tend to be more democratic and more critical of their political leaders than in other countries. Pentecostal Churches often take an active interest in public affairs, assuming social responsibility, and forming a social and economic network for their ambitious members. They could well play an important role in the continuing reconciliation process in South Africa.