Klimawandel ist kein Problem der Natur – Klimawandel ist ein Problem der Gesellschaft. Dies allerdings unter der sehr einschränkenden Bedingung, dass eine in eigenlogische Funktionssysteme, eigennützige Organisationen und eigensinnige Alltagsinteraktionen differenzierte und damit strukturell hochgradig unübersichtliche Gesellschaft Klimawandel zum Thema macht. Klimawandel ist, unter diesen Bedingungen, ein Problem mal kollidierender, mal kooperierender, jedenfalls höchst unterschiedlicher Problemdefinitionen und -konstruktionen unterschiedlichster Funktionsbereiche, verschiedenster betroffener und engagierter Organisationen, weitgehend desinteressierter oder dann überengagierter Alltagsinteraktionen. Ein Verständnis dieser Umstände hilft, zu klären, wie ‚Gesellschaft‘ ökologische Probleme überhaupt zur Kenntnis nimmt und bestimmte Formen des Umgangs mit ihnen als gangbar wählt – und andere nicht. Der Band versammelt theoretisch und empirisch orientierte Beiträge, die jeweils Analysen auf der Makro-, Meso- und Mikro-Ebene anbieten.
Mit Beiträgen von:
Silke Beck, Cristina Besio, Birgit Blättel-Mink, Alessandra Corti, René John, Andrea Pronzini, Gaetano Romano, Jana Rückert-John, Charles-Clemens Rüling, Sascha Schildhauer, Uwe Schimank, Elke Schüßler, Jessica Stock, Martin Voss, Bettina Wittneben
englischClimate change is not defined by nature – climate change is a societal problem. Addressing this problem happens under the highly restrictive conditions of an increasingly differentiated, far from transparent society composed of logically discrete function systems, egotistical organisations and capricious interactions. Under these circumstances, climate change is a problem of divergent function systems, organisations with varying agendas and degrees of involvement, and everyday encounters ranging from the dispassionate to the overcommitted that, each in their own way, align and collide as they construct climate change. An understanding of these circumstances allows us to grasp how ‘society’ is beginning to discern ecological problems and is selecting specific ways of addressing them while excluding others. This book assembles both theoretical and empirical contributions which offer analyses at the micro, meso and macro levels.